Unzufrieden? Ja, aber...
Kein Zweifel, in unserer Bevölkerung steigt der Unmut und die Unzufriedenheit hinsichtlich des politischen Managements der Pandemie, zumindest was das letzte Halbjahr betrifft. Und leider ist das nicht ohne Grund so! Andererseits muss man aber auch zugestehen, dass es mehr als nur ein schweres Amt ist, in dieser Krise Entscheidungen zu treffen. Ein Blick auf die übrigen Länder Europas zeigt zudem, dass dort manches besser, vieles aber auch schlechter zu laufen scheint, als bei uns. Lockdown und Ausgangssperren gehören dort vierlerorts in noch wesentlich drastischer Form zum Alltag. Wir können noch viel hin und her diskutieren, die Lösung all dieser Mißstände wird erst in der "durchimpften" Gesellschaft liegen. Und das gilt nicht nur für Deutschland, sondern auch für den Rest der Welt. Immerhin sind wir global organisiert, nicht nur aus wirtschaftlicher Notwendigkeit.
Staat und Individuum
Lassen Sie uns vor dem Hintergrund der Pandemie einen Blick auf das Verhältnis von Staat und Individuum werfen. Der Staat ist nichts anderes als die Summe aller Bürger. Die wählt ihrerseits eine Regierung an die Spitze eines großen Apparates mit vielen Institutionen. Grundsätzlich müssen wir doch eingestehen, dass dieser Apparat im Grunde - bei allen Mängeln und berechtigter Kritik - seine Arbeit leistet. Übrigens ist dieser Apparat dann auch wieder nichts anderes als eine Teilsumme aller Bürger. Das immer wieder dargestellte "wir" und "die" existiert im Grunde nicht wirklich. Die meisten Menschen übersehen diesen Umstand und entwickeln die Haltung, "Bürger" sind "Kunden" und der "Staat" ist ein "Dienstleister". Kein ganz unzutreffender Vergleich, aber eben nur ein Vergleich - und die hinken ja meistens. Die Gruppe aller so genannten "Kunden" sind nämlich ihrerseits durch die Staatsangehörigkeit in solidarischer Gemeinschaft verbunden, also nicht als "Anspruchsteller", sondern als "Mit"-Leistende. Der Staat als abstrakte Idee ersetzt nicht das individuelle Handeln, die Eigen- und Mitverantwortung jedes Einzelnen. Der Staatsbürger als "Kunde" kennt keine Solidarität, sieht nur seine Interessen, ist rücksichtslos und egoistisch. Erst der solidarisch denkende Bürger wird zum tatsächlichen Staatsbürger. Und das gilt in einer Pandemie erst recht. Wäre es nicht vernünftig und einem mündigen Bürger angemessen, wenn er in einer pandemischen Situation ohne staatliche Auflagen und Beschränkungen aus eigenem Erkennen und aus tätiger Verantwortung größtmögliche Zurückhaltung üben würde, Reisen unterläßt, zu viele Kontakte vermeidet und die Grundlagen von Hygiene und Abstand ganz aus sich heraus anwendet?
Ja, es gibt Grund genug zu klagen, wohl am meisten aber über uns selbst! Schaffen wir den Weg zurück vom Egoisten zum eigenverantwortlichen Staatsbürger nicht, dann werden wir die Herausforderungen der Zukunft nicht bewältigen. Dabei ist die Pandemie nicht einmal die größte aller Herausforderungen. Es kommt auf jeden Einzelnen als Teil der Gemeinschaft an! Einfach mal wieder selbst denken!
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