Autofahren wird immer teurer
Autofahren wird immer teurer – manche Kosten sind erklärlich, manche nicht. Für die Verteuerung der Kosten des Autofahrens gibt es viele Aspekte und noch mehr Gründe. Über alles auf einmal reden, hilft nicht, Transparenz zu schaffen. Bleiben wir für heute beim Thema Kfz-Versicherung mit besonderem Augenmerk auf die Reparaturkosten, vor allem auf die Preissteigerung bei Ersatzteilen.

Nicht jede Kostensteigerung ist nachvollziehbar
Preise steigen, das ist nicht überraschend. Das nennen wir Inflation und der Grund dafür ist gut nachvollziehbar. Mit einem moderaten Wirtschaftswachstum steht eine umfangreichere Summe an hergestellten oder angebotenen Waren und Dienstleistungen einer nicht entsprechend mit gewachsenen Summe Geld gegenüber. Das würde zunächst einmal die Preise drücken. Um aber auch substanziell am Mehrwert teilzuhaben, steigen die Löhne. Dafür sorgen Gewerkschaften und Tarifparteien. Meist liegt der Gehaltszuwachs über dem wirtschaftlichen Wachstum – die Preise steigen.
Die Kosten für Werkstattleistungen im Kfz-Bereich sind in den letzten Jahren stark gestiegen. Löhne, Lohnnebenkosten, Energie, Mieten und die Preise für Ersatzteile sind tatsächlich rasant angewachsen.
Eine Position fällt dabei besonders auf: die Ersatzteile, ganz besonders in Bereich der Karosserie. Schaut man auf die Preisentwicklung, also die Gesamtentwicklung der Inflation seit 2015, so liegt der Wert in unterschiedlichen Segmenten bei durchschnittlich 25% – 35%. Bei Autoersatzteilen sieht das ganz anders aus. Kotflügel, Autotüren und Motorhauben sind in den letzten zehn Jahren um 80% – 100% teurer geworden. Warum? Niemand weiß das so recht. Es ist immer wieder zu beobachten, dass in Nischensegmenten die Mitnahmeeffekte allgemeiner Preissteigerungen überproportional ausgeprägt sind. Verteuern sich die Kosten für Kfz-Reparaturen, kann ein Trend schnell zu einem „Trittbrett“ werden. Da dieser Mechanismus nicht immer klar zu durchschauen ist, werden oft andere für die Gesamtsteigerung verantwortlich gemacht.
Sind es die Versicherer?
„Die Kfz-Versicherung wird immer teurer!“ Schon hat man seinen Sündenbock, glaubt man. Tatsächlich sind die Autoversicherer in den letzten Jahren langsam aber stetig in ein Minus der Unterdeckung vom Kosten für Schadensregulierung geraten. Ein Blick auf die unterschiedlichen Inflationsraten klärt auf. Die Inflationshöhe für die letzten zehn Jahre liegt im Durchschnittswert bei gut 30%. Die Preissteigerung in den Beiträgen für Kfz-Versicherungen liegt in über den Zeitraum von 10 Jahren im Durchschnitt bei 23%. Die Preise für Kfz-Ersatzteile sind dagegen enorm gestiegen. Manches scheint anders, als es erscheint.
