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Flaute in amerikanischen Häfen

Flaute in amerikanischen Häfen. Nichts los an den Kaimauern. Hafenarbeiter haben wenig Beschäftigung. Das hatte sich Donald Trump alles ganz anders gedacht, als er den Zollkrieg gegen den Rest der Welt begann. Aus „America first“ ist wirtschaftlich mittlerweile „America alone“ geworden. Die exorbitanten Zölle, vor allem für Produkte aus China, brachten der amerikanischen Administration keine Rekordeinnahmen, sondern einen weitestgehenden Ausfall den Handels.

Bilder aus vergangenen Tagen

Der Plan

Trumps Idee war, mit horrenden Zöllen soviel Geld einzunehmen, dass man den amerikanischen Bürgern die Einkommenssteuer ganz erlassen wollte, um so die verteuerten Preise der Produkte kompensieren zu können. Das Angebot wäre also teurer geworden, die Kaufkraft aber auch. Einerseits mangelt es aber zunehmend an bestimmten Produkten, die wegen der extremen Zölle von amerikanischen Händlern gar nicht mehr eingeführt werden, andererseits werden bestimmte Produkte, die Amerika einführen muss, da sie diese selbst nicht herstellen, immer teurer. Und diese Verteuerung hat eine Breitenwirkung. Ziehen bestimmte Preise aus nachvollziehbaren Gründen an, ziehen andere Preise einfach mit, die Situation ist günstig und Trittbrettfahren eine beliebte Praxis. Die Konsequenz ist steigende Inflation. Die Lebenshaltungskosten werden für den amerikanischen Bürger immer höher. Bis jetzt verkauft Donald Trump diese Situation immer noch als den schmerzvollen Heilungsprozess einer (unbekannten) ökonomischen Krankheit, aber es ist eine Frage der Zeit, bis die amerikanische Bevölkerung dies nicht mehr glauben wird. Die ökonomische Krankheit Amerikas ist nämlich eine ganz andere – und sie kann lebensgefährlich werden.

Die Krankheit

Amerika lebt seit „ewig und drei Tagen“ auf Pump. Die Verschuldung des Staates, wie auch der Zivilbevölkerung, ist atemberaubend. Bis jetzt stand der Verschuldung eine immer noch starke Wirtschaft entgegen. Joe Bidens Wirtschaftsförderungsprogramm, Inflation Reduction Act genannt, gab zusätzliche Investitionsimpulse. Die hat Trump erst einmal gestoppt. Seine Zollpolitik tut das ihrige, um die Wirtschaft abzuwürgen und die Zolleinnahmen bleiben aus. Wir alle kennen das jährliche Ritual der Erweiterung der Schuldenaufnahme durch den Senat, um den Staatshaushalt nicht schließen zu müssen. Das könnte aber in Zukunft immer schwieriger werden, denn Amerika beschaffte sich das fehlende Geld durch den Verkauf von Staatsanleihen. Aber auf dem Anleihemarkt hat sich der Trend umgekehrt. Teils aus Frust über die Zollpolitik, teils aus zunehmender Besorgnis über die abnehmende Kreditwürdigkeit Amerikas verkaufen viele Länder ihre amerikanischen Staatsanleihen. Amerika wird das Geld knapp, die Zinsen steigen. Amerika könnte zahlungsunfähig werden. Ein solches Szenarium würde die gesamte Weltwirtschaft mit in den Abgrund reißen. Donald Trump und seine halbseidenen Berater wissen nicht, was sie zur Zeit anrichten. Die Zukunft könnte ein Schrecken ohne Ende werden.