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Das Eigenheim allein ist keine Altersvorsorge

Das Eigenheim allein ist keine Altersvorsorge. Auch wenn es davon ein wichtiger Teil sein kann. Wer nur aufs Eigenheim setzt, kann im Alter eine böse Überraschung erleben.

„Kauf dir ein Eigentum, dann wohnst du im Alter ohne Miete zahlen zu müssen“! So argumentieren Bausparkassen und Finanzplaner. So richtig der Satz ist, so einseitig ist er auch. Darin liegt durchaus eine Gefahr. Damit sich im Alter ein Eigentum rentiert, müssen einige Voraussetzungen stimmen, sonst wird aus der Immobilie eine Belastung.

Eine Immobilie als Altersvorsorge

Das Klumpenrisiko

Wer an der Börse investiert, weiß es: man muss das Risiko streuen. Nicht alle Eier gehören in einen einzigen Korb. Fällt der hin, war es das. Alle Mittel unter ein Risiko zu versammeln, nennt man Klumpenrisiko und kann, wenn es schlecht läuft, zum Totalverlust führen. Selbst der Besitz einer Immobilie kann so ein Klumpenrisiko bedeuten, wenn nämlich die Kosten die Rendite auffressen.

Schon in der Anschaffungsphase muss gelten, dass neben den Finanzierungskosten ausreichend Mittel für das Füllen der Rentenlücke vorhanden sein muss, um das finanzielle Risiko einer Baufinanzierung mit Blick auf die Rentenphase abzudecken. Manch eine Immobilie hält nicht, was sie einst versprach.

Die Kosten einer Immobilie

„Mietfrei“ wohnen ist eine Illusion. Statt einer Mietzahlung muss der Besitzer eines Eigentums Geld beiseite legen, um für die Instandhaltung sorgen zu können. Entsprechend der Größe des Eigentums sollten das monatlich zwischen 3 und 5 Euro pro Quadratmeter sein. Irgendwann muss das Dach saniert werden, die Rohre erneuert und die Auffahrt neu gekiest. Das kostet auf den Schlag eine Menge Bargeld, denn eine Finanzierung ist im Alter kaum mehr möglich. Und Baupreise steigen jährlich um ein paar Prozent. Da kommt in 30 Jahren einiges zusammen. Genau an dieser Stelle liegt das Hauptrisiko einer Immobilie als Altersvorsorge. Das großzügige Wohnen auf eigenem Grund ist dann meist wesentlich teurer als das Wohnen in einer Mietwohnung. Übrigens gelten dieselben Risiken für den Besitz von vermieteten Objekten. Von der eingenommenen Miete müssen Rücklagen geschaffen werden, alle zusätzlichen Kosten beglichen und der „Rest“ versteuert werden. Eigentum kann also durchaus belasten.

Die Exit-Strategie

Anders als bei anderen Investments denken viele Menschen beim Kauf einer Immobilie nicht an deren späteren Verkauf. Dabei geht es weniger darum, dass zu viel Geld ins Haus geflossen ist, sondern um den Moment, in dem das Haus zu groß und dessen Pflege zu aufwendig wird. Um dem zuvorzukommen, sollte innerhalb von Familien rechtzeitig geklärt werden, ob die Immobilie von der nächsten Generation übernommen wird.

Besteht hier kein Interesse, empfiehlt der Fachmann einen klaren Schnitt und den Umzug in eine kleinere Wohnung. Um in der gewohnten Umgebung zu bleiben, lohnt es sich, schon früh in der Nähe nach einer kleineren Immobilie Ausschau zu halten.