Die Angst junger Menschen vor Armut im Alter
Die Angst junger Menschen vor Armut im Alter. Über die Hälfte aller 18- bis 35-Jährigen machen sich große Sorgen um ihre materielle Existenz im Alter. Die staatliche Rente, also die gesetzliche Rentenversicherung, steht immer noch im Mittelpunkt der finanziellen Sicherung für die Phase nach der Berufstätigkeit, aber das Vertrauen in die ausreichende Höhe dieses Rentenstandbeins ist dahin. Leider ist das keine unbegründete Furcht. Viele sparen deshalb schon heute für ihr Alter. Das ist gut so. Aber die meisten jungen Leute fühlen sich dabei sehr unsicher. Es fehlt ihnen das Wissen im Bereich Finanzen.
Irgendwie wird das nicht gut gehen
Die große Sorge über die materielle Existenz im Alter verunsichert die junge Generation. Leider geht diese Unsicherheit einher mit großer Orientierungslosigkeit über die Möglichkeiten, für das Alter vorzusorgen. Das Fach „Wirtschaft“ scheint in der Breite in Schulen nicht vorzukommen, zumindest nicht im Sinne der wünschenswerten ökonomischen Alltagstauglichkeit. Grundlegendes Wissen über Zahlungsverkehr, Kreditierung und Finanzierung existiert nicht. Und dann entstehen gravierende Fehleinschätzungen bei den ersten Schritten in die selbständige Existenz. Zum Thema „Altersvorsorge“ geben 82% der befragten Altersgruppe an, sich große Sorgen zu machen, aber keine Idee einer Lösung zu besitzen (60%). Befragt wurden 1.000 Personen im Alter von 18 – 35 Jahren im Auftrag von ING-Diba durch das Forsa-Institut.
Ein Drittel plant
Immerhin: Von denjenigen, die nach eigenen Angaben sparen beziehungsweise Geld anlegen, tun das 55 Prozent für die Altersvorsorge. Diesen Trend beobachtet auch die ING, die ergänzend zu der Umfrage anonymisierte Daten von rund 1,16 Millionen jungen Kundinnen und Kunden ausgewertet hat. Ein Drittel davon habe ein Wertpapierdepot, knapp die Hälfte (45 Prozent) spare regelmäßig per Wertpapiersparplan – im Schnitt etwa 350 Euro im Monat. Der Großteil dieser Einzahlungen (88 Prozent) fließe in börsengehandelte Indexfonds (ETFs).
Anlagetipps von Freunden statt Bankberatern
Wichtigste Berater der jungen Generation in Sachen Geldanlage sind mit Abstand Familie, Freunde und Bekannte. Empfehlungen von der Bank oder eine Bankberatung halten gut die Hälfte der Befragten für wichtig. Auf Finfluencer, die sich auf Social-Media-Kanälen wie YouTube, Instagram und Tiktok über Finanzthemen auslassen, verlässt sich etwa jeder Zehnte. Verbraucherschützer und Finanzaufsicht raten regelmäßig zu Vorsicht bei Anlagetipps in sozialen Medien.
Gut zwei Drittel (69 Prozent) der Befragten geben an, sich finanzielles Wissen selbst angeeignet zu haben. Von der Schule fühlen sich die allerwenigsten gut auf den Umgang mit Geld vorbereitet: Gerade einmal 6 Prozent der Umfrage-Teilnehmer gaben an, in der Schule zum Thema Finanzen genug gelernt zu haben.
Fragen an die Fachleute
Beratung ist Vertrauenssache, selbstverständlich. Beratung ist aber auch „Investition“ von denen, die sie (kostenlos) anbieten. Ein guter Ratgeber wird in einem frühen Stadium der Beratung keine Produkte verkaufen wollen. Das wäre unseriös. Unseriös wäre aber auch, nach mehrmaliger und hochqualifizierter Beratung mit einem „Dankeschön“ auf den Lippen gut informiert „auf eigene Faust“ zu handeln und nun bei einem Online-Anbieter ETF-Fonds zu kaufen. Beratung ist ebenso wie Verkauf Vertrauenssache – und das gilt für beide Seiten. Wir beraten Sie gern!