Rohbauten, Teilfertigungen und Baustoffe sind während der Bauphase hohen Risiken ausgesetzt. Die Bauleistungsversicherung Berlin schützt, damit Ihr Gebäude planmäßig und ohne zusätzliche Kosten fertig wird.
FAQ 10 wichtige Fragen und Antworten zum Thema Bauleistungsversicherung Berlin
1. Was ist eine Bauleistungsversicherung Berlin?
Die Bauleistungsversicherung ist eine spezielle Sachversicherung, die den Bauherrn und in der Regel auch die am Bau beteiligten Unternehmer gegen plötzlich eintretende, unvorhersehbare Schäden während der Bauzeit absichert.
2. Wer sollte eine Bauleistungsversicherung abschließen?
In der Regel schließt der Bauherr die Versicherung ab, kann aber auch vertraglich vereinbaren, dass der Generalunternehmer oder Generalübernehmer sie abschließt. Wichtig ist, dass alle am Bau beteiligten Parteien im Versicherungsschutz eingeschlossen werden.
3. Was ist im Versicherungsumfang enthalten?
Versichert sind in der Regel:
- die errichteten Bauleistungen (Material, Arbeit, Hilfsstoffe),
- Baumaterialien auf der Baustelle,
- feste und lose Bestandteile des Bauwerks,
- Hilfsbauten wie Gerüste oder Schalungen (je nach Police).
4. Welche Schäden deckt die Bauleistungsversicherung?
Sie deckt unvorhergesehene, plötzlich eintretende Schäden während der Bauzeit, z. B.:
- höhere Gewalt (Sturm, Hagel, Überschwemmung),
- Diebstahl fest eingebauter Teile,
- Vandalismus,
- Konstruktions-, Material- oder Ausführungsfehler,
- Fahrlässigkeit von Bauarbeitern.
5. Welche Schäden sind nicht versichert?
Typische Ausschlüsse betreffen:
- vorsätzlich verursachte Schäden,
- normale Witterungseinflüsse ohne Schadenscharakter,
- Mängel oder Schäden infolge von Abnutzung,
- Krieg, Kernenergie, innere Unruhen,
- Diebstahl von losen Materialien (oft nur gegen Zusatzprämie versicherbar).
6. Wie lange gilt der Versicherungsschutz?
Der Schutz beginnt mit dem Baubeginn und endet mit der Abnahme des Bauwerks oder der vertraglich festgelegten Fertigstellung. Danach greift in der Regel die Gebäudeversicherung.
7. Wie wird die Versicherungssumme festgelegt?
Die Versicherungssumme entspricht in der Regel den Gesamtkosten des Bauwerks, inklusive aller Material-, Lohn- und Nebenkosten. Sie dient als Grundlage für die Schadensregulierung.
8. Was ist im Schadenfall zu tun?
Bei einem Schaden muss der Versicherungsnehmer:
- den Schaden unverzüglich melden,
- Maßnahmen zur Schadensminderung treffen,
- den Schaden dokumentieren (Fotos, Bericht),
- ggf. Polizei oder Behörden informieren (z. B. bei Diebstahl oder Vandalismus).
9. Welche Kosten übernimmt die Versicherung zusätzlich?
Oft sind auch Aufräumungs-, Wiederherstellungs-, und Abbruchkosten versichert, falls sie durch den Schaden notwendig werden.
10. Warum ist die Bauleistungsversicherung wichtig?
Sie schützt vor erheblichen finanziellen Risiken während der Bauphase. Schon ein einzelner Sturm oder ein Baufehler kann sonst zu kostspieligen Verzögerungen und Mehrkosten führen – die Versicherung sorgt für finanzielle Sicherheit und kontinuierlichen Baufortschritt.
Beispiel für eine typische Schadenssituation
Situation:
Ein Neubau steht kurz vor der Rohbaufertigstellung. Nach einem heftigen Sommergewitter läuft Regenwasser durch noch offene Dachflächen in den Keller. Dort werden frisch verlegte Estrichflächen und Dämmmaterial beschädigt.
Schadenursache:
Unvorhersehbares Naturereignis – Starkregen und Wind in Verbindung mit nicht abgeschlossener Bauphase.
Kostenfolge:
- Austausch des durchnässten Estrichs und der Dämmung
- Trocknung und Reinigung der betroffenen Bereiche
- Zeitverzögerung im Bauablauf
Regulierung über die Bauleistungsversicherung:
Da der Schaden plötzlich und unvorhergesehen während der Bauzeit entstanden ist, übernimmt die Versicherung die Wiederherstellungskosten (abzüglich vereinbarter Selbstbeteiligung).
Die Kosten der Verzögerung selbst (z. B. entgangene Mieteinnahmen) sind jedoch nicht versichert – dafür wäre evtl. eine Zusatzdeckung nötig.
Checkliste zur Auswahl der richtigen Bauleistungsversicherung
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Versicherungssumme prüfen:
Entspricht sie den gesamten Baukosten inklusive Material, Lohn und Nebenkosten?
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Mitversicherte Parteien:
Sind alle am Bau beteiligten Unternehmer und Subunternehmer einbezogen?
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Umfang der Deckung:
- Sind Naturgefahren (Sturm, Niederschlag, Hochwasser) eingeschlossen?
- Ist Vandalismus bzw. Diebstahl fester Bestandteile mitversichert?
- Gibt es Ausschlüsse für bestimmte Materialien oder Bauarten?
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Selbstbehalt:
Wie hoch ist der Selbstbehalt pro Schadensfall?
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Nebenkostenabsicherung:
Deckt die Police auch Aufräumungs-, Abbruch- und Wiederherstellungskosten?
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Versicherungsdauer:
Wann beginnt und endet der Versicherungsschutz? Ist die Bauzeit realistisch kalkuliert?
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Meldungsfristen:
Bis wann muss ein Schaden gemeldet werden, um Anspruch auf Leistung zu haben?
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Vorleistungen und Hilfsbauten:
Sind Gerüste, Schalungen oder Bauhilfsmaterialien im Schutz enthalten?
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Erweiterte Deckungen prüfen:
Optionale Erweiterungen wie:
- Schutz gegen Diebstahl loser Gegenstände,
- Wasserrohrbruchversicherung auf der Baustelle,
- Feuerdeckung in Kombination mit der Feuerrohbauversicherung.
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Versicherer vergleichen:
Neben dem Preis ist die Schadensbearbeitung und Erreichbarkeit bei Notfällen entscheidend – Referenzen oder Bewertungen anderer Bauherren können helfen.