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Versicherungsbetrug in Milliardenhöhe – die Ehrlichen müssen zahlen

Versicherungsbetrug in Milliardenhöhe – die Ehrlichen müssen zahlen. Laut Aussage des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft belastet Versicherungsbetrug die Prämienzahler jährlich mit einer Summe von 6 Milliarden Euro. Das ist ein ungeheurer Preistreiber. 10% aller Schadensmeldungen aus dem Bereich der Sach- und Unfallversicherung weisen Merkmale der Manipulation der Sachlage auf und bedürfen eines riesigen Aufwands zur Klarstellung und zur Abwehr. Das ist neben erschlichenen Leistungen ein weiterer Kostenfaktor.

Versicherungsbetrug lebt von der Lüge

Die moralische Empörung

Unerhört, Aktienbesitzer erschleichen sich Steuerrückzahlungen auf Aktienverkäufe, die sie nie getätigt haben. Bekannt ist das als Cum-Ex-Verfahren. Die Steuerzahler, also die Gemeinschaft aller erleidet dabei einen Schaden. Die Medien berichten, die Handelnden landen vor Gericht oder gar im Gefängnis und die Öffentlichkeit ist empört. Schmarotzer und Diebe am Eigentum aller, na ja, wer hat, der hat und will immer mehr! Die Empörung ist berechtigt und dennoch ein wenig scheinheilig. Auch Versicherungsbetrüger schädigen die Gruppe aller Prämienzahler jährlich um einen Betrag, der dem Schaden durch Cum-Ex gleichkommt. Der ehrliche Versicherte ist der dumme! Er zahlt ständig steigende Beiträge – auch um den Missbrauch im Schadenfall anderer mit zu zahlen. Das wirklich Skandalöse an der Sache ist: Cum-Ex-Vergehen begehen wenige (was die Fälle nicht besser macht), Versicherungsbetrug begehen hingegen viele. Das scheint als Kavaliersdelikt zu gelten, es geht ja nur um ein paar Tausend Euro, das verspielt sich….! Nein!!! Der Schaden liegt bei jährlich 6 Milliarden und Versicherungsbetrug ist kriminell! Und kann auch entsprechend geahndet werden.

Risikoversicherungen sind keine Sparverträge

Hinter jeder zehnten Schadensmeldung steckt statistisch eine betrügerische Absicht. Mal existiert der Schaden gar nicht, mal existiert ein Schaden, der aber gar nicht versichert ist. Also erfindet man dazu die passende Geschichte. Mal ist der Schaden gar nicht so groß, aber die Gelegenheit ist günstig und der Schaden wird künstlich aufgebläht. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Nach einem Wohnungseinbruch sind Dinge verschwunden, die es nie gab. Ein Teilkaskoschaden wird erst nach dem Schadenereignis versichert und dann später als geschehen gemeldet. Egal, ob hinter diesem Verhalten Dreistigkeit oder Dummheit steckt – vielleicht auch beides – es ist kriminell. Eine Sachversicherung für ein Risiko bildet ein Geldvolumen, dass für die zur Verfügung steht, die tatsächlich einen Schaden erleiden. Das ist das Prinzip der Solidargemeinschaft. Wer sich aber unberechtigt an der Solidargemeinschaft bereichert, riskiert, aus ihr ausgeschlossen zu werden. Die gesetzlichen Strafen für Versicherungsbetrug sind empfindlich hoch, können sogar bis zu 10 Jahren Freiheitsentzug umfassen. Aber schon wenn man nach einem nachgewiesenen Betrugsfall im Kfz-Bereich keinen Versicherer mehr findet, der das eigene Auto versichert, ist das Geschrei groß. Gruppen funktionieren nur, wenn man sich an ihre Regeln hält. Wer die Solidarität der Gruppe mißbraucht, fliegt raus. Pech gehabt, so ist das eben!