Das Rentenpaket 2024 – Fakten und Fiktion
Das Rentenpaket – Fakten und Fiktion. Im Bundestag wurde debattiert über das Rentenpaket., erste Lesung. Das bedarf einer kritischen Hinterfragung. Im Grunde war sich die Ampel ja schon einig über eine Sicherung der Rentenhöhe auf dem bisherigen Niveau von 48% vom ehemaligen Bruttolohn. Zusätzlich sollte eine Anlage am Kapitalmarkt die weitere Finanzierung dieses Vorhabens sichern. Die Fraktion der FDP stellte sich aber plötzlich gegen ihren Finanzminister und Parteivorsitzenden. Wie wurde argumentiert?
Wahn und Wirklichkeit
Seit Jahren liegt das durchschnittliche Renten-Niveau bei 48%. Das ist nicht allzu viel, Altersarmut ist ja ein bekanntes Phänomen bei Rentenempfängern, die in ihrer Berufsbiografie von kleinen Einkommen leben mussten. Entsprechend gering fällt da die Rentenleistung aus. Und obwohl das Renten-Niveau für viele Bürger bereits eine extreme Belastung darstellt, finanziert der Staat jährlich mit Steuergeldern in Höhe von 100 Milliarden über den Sozialhaushalt die Rente mit. Dass immer weniger Beitragszahler immer mehr Leistungsempfänger mit ihren Beiträgen finanzieren müssen, ist ja nun wirklich nicht neu. Mittlerweile sind wir an einem Punkt, wo das System der Umlage in Wackeln gerät. Alle Reformen und Reförmchen der vergangenen Jahre haben daran nicht geändert. Und nun kommen auch noch die Baby-Boomer als Rentner dazu.
Die Regierung sah sich also gezwungen, mit Hilfe eines Gesetzes zu handeln. Im Wesentlichen besteht das Gesetz aber nur in der Festschreibung der gegenwärtigen Rentenhöhe von 48%. Aber eine gesetzliche Formulierung ist noch keine Finanzierung!
Die Fakten
Durch die stetig wachsende Zahl von Leistungsempfängern wird die Ausgabenseite für die gesetzliche Rente bis zum Jahr 2045 von gegenwärtig 372 Milliarden Euro auf 755 Milliarden Euro ansteigen. Und woher kommt das Geld? Da hat sich die Regierung auch etwas ausgedacht. Über ein sogenanntes „Generationenkapital“ soll an den Finanzmärkten eine Rendite erwirtschaftet werden, die zur Stützung der Rentenzahlungen dienen soll. Soweit ist das eine tolle Idee, die aber leider viel zu spät kommt und nicht ausreichend finanziert ist. Man will jetzt mit einer Investition von 12 Milliarden beginnen, die bis zum Jahr 2030 auf 200 Milliarden Euro wachsen soll. Ab 2036 sollen im Schnitt jährlich 10 Milliarden Euro dazukommen. Wohlgemerkt: das Geld wird nicht „ausgezahlt“, sondern „angelegt“, nur die wirtschaftlichen Erträge dienen der Unterstützung der Rentenzahlungen. Und woher kommt das Startkapital? Aus Kreditaufnahme, für die man natürlich Zins und Tilgung zahlen muss. Rechnet sich das? Nicht wirklich! Nehmen wir nur einmal an, dass optimistisch gerechnet 12 Milliarden pro Jahr 10% Rendite erwirtschaften, dann wären das für das Jahr 2026 1,2 Milliarden. Da der Staat schon heute jährlich 100 Milliarden zur Rentenkasse dazu schießt, erscheinen 1,2 Milliarden erbärmlich gering und decken nicht einmal ansatzweise die jährlich Steigerung der Ausgaben. So gut und notwendig eine Kapitalmarkt-Deckung der Renten auch ist, wir sind einfach viel zu spät dran mit dieser Maßnahme. Viele Staaten in Europa praktizieren dieses Prinzip schon seit Jahrzehnten, vor allem die Amerikaner – und das mit unglaublichem Erfolg.
Wer „kann“, der „muss“!
Wer heute schon nur ein kleines Einkommen hat, dem fällt die eigene Vorsorge natürlich schwer. Zumindest sollte man da in jedem Fall Vorsorge-Finanzierungen in Anspruch nehmen, die der Staat fördert. So kann aus kleinen monatlichen Beiträgen immer noch was Sinnvolles werden, wenn man nur lange genug durchhält und früh angefangen hat. Das gilt besonders für junge Berufstätige. Jeder sollte erkennen, dass eigene Altersvorsorge mittlerweile eine unabdingbare Notwendigkeit darstellt, um im Alter nicht in Armut zu fallen. Und es gibt ja nicht nur kleine Einkommen. Es gibt nur zu wenig Einsehen in das Unvermeidbare. Hat man die eigene Vorsorge verschlafen, nützt der Ruf nach dem Staat auch nicht mehr. Ob die gesetzliche Rente sicher ist…wer weiß. Dass sie zu gering sein wird, das ist sicher!
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