Eine gute Berufsqualifikation schützt vor Arbeitslosigkeit
Eine gute Berufsausbildung schützt vor Arbeitslosigkeit. Das Institut der deutschen Wirtschaft hat in einer Analyse des deutschen Arbeitsmarktes festgestellt, dass Arbeitnehmer, die eine Qualifikation als Facharbeiter besitzen, nur sehr selten von Arbeitslosigkeit betroffen sind. Das Bild der Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt ist komplex und wird von unterschiedlichen Faktoren beeinflusst. Wir wollen einen klaren Blick auf die Entwicklung werfen.
Ausbildung kennt keine Alternative
Eine solide berufliche Ausbildung ist der beste Schutz vor Arbeitslosigkeit. Das ist ein statistisches Faktum, bedarf aber einer Einordnung in das Bild des Arbeitsmarktes, da sich die deutsche Wirtschaft seit drei Jahren in einer Rezession befindet. Die Wirtschaft schrumpft. Monatlich gehen in Deutschland 10.000 Arbeitsplätze durch Firmeninsolvenzen verloren. Dem steht der Fachkräftemangel durch die demografische Entwicklung entgegen. Das hat den Effekt, dass Fachkräfte selten arbeitslos sind. Sie werden gebraucht und sind gesucht. Der Arbeitsmarkt bietet gut ausgebildeten Arbeitnehmern eine große Breite des Beschäftigungsangebots. Es lässt sich sogar beobachten, dass die Gehaltsentwicklung für dieses Segment des Arbeitsmarktes seit Jahren positiv verläuft. Alles gut? Nein, natürlich nicht!
Das ganze Bild
Die Gesamtentwicklung des Arbeitsmarktes ist jedoch bedenklich. Die Arbeitslosigkeit steigt durch die Grundsituation der deutschen Wirtschaft ohne Wachstum. Dennoch scheint der Mangel an Fachkräften durch das Ausscheiden vieler Arbeitnehmer in die Rente immer größer zu werden. Ein Blick auf die Gruppe der Arbeitslosen ohne Berufsausbildung zeigt, dass sich in diesem Bereich die Folgen der Rezession am stärksten zeigen. Die Wirtschaft sucht qualifizierte Arbeitskräfte. Wer keine Berufsausbildung hat, hat auf dem Arbeitsmarkt keine Chance. Das ist nicht nur jetzt so, das wird in Zukunft noch deutlicher werden. Vor diesem Hintergrund ist es alarmierend, wie viele Schüler in der Bundesrepublik mittlerweile die Schule ohne Abschluss verlassen, mitunter trotz Abschluss nicht die genügende Qualifikation für eine entsprechende Ausbildung mitbringen. Da bildet sich allmählich eine Gruppe von jungen Erwachsenen, die ein Prekariat ohne Zukunft darstellt und die Erwartung der existentiellen Unterstützung durch den berufstätigen Teil der Gesellschaft hat. Diese Erwartung ist auf Dauer aber nicht zumutbar. Konflikte sind vorprogrammiert. Ohne Zweifel hat der Staat die Grundlage für Bildung zu stellen. Die Bereitschaft, dieses Angebot anzunehmen und erfolgreich zu nutzen ist aber auch eine notwendige und zumutbare Bringschuld.