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Reparaturkosten von Elektro-Autos höher als bei Verbrenner-Kfz. Das zeigt eine Analyse der Kfz-Haftpflicht- und -Vollkaskoschäden Kfz-Versicherung durch den GDV

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft hat eine Studie zu Schadenhäufigkeit und Schadenhöhe bei elektrobetriebenen Kraftfahrzeugen durchgeführt. Das Ergebnis ist aufschlussreich und zeigt den Handlungsbedarf auf.

Reparaturkosten von E-Autos und Verbrenner-Kfz im Vergleich

Es geht um einen besonderen Aspekt der Kosten der Mobilitätswende. Über einen Zeitraum von drei Jahren hat der GDV Daten von Kfz-Versicherern zur Häufigkeit und zur Kostenhöhe von Schäden im Haftpflicht- und Vollkaskobereich analysiert und dabei Interessantes festgestellt. Elektroautos sind weniger häufig in Schadenfälle verwickelt als Verbrenner-Kfz – durchschnittlich um 10% – haben aber um fast 30% höhere Reparaturkosten. Wie kommt das?

Fahrweise und Bauweise

Die geringere Unfallhäufigkeit bei E-Autos liegt vor allem an der Fahrweise, die mit einem solchen Fahrzeug verbunden ist. Man fährt in der Regel kürzere Teilstrecken und ist wegen der damit verbundenen (Lade-)Pausen entspannter. Man fährt auf Autobahnen langsamer als mit Verbrennern, um die Reichweite optimal zu nutzen. Das wirkt sich positiv auf die Unfallhäufigkeit aus. Viele E-Fahrzeuge sind dazu „Garagen-Wagen“, was die Diebstahlhäufigkeit verringert und im Bereich Vollkasko die Schadenhäufigkeit zusätzlich verringert. Es gibt aber auch einen Kostentreiber, wenn es dann doch mal zu Unfällen kommt – und das ist die beschädigte Antriebsbatterie, mitunter das gesamte Antriebs-Aggregat. Zum einen ist die Batterie durch die Konstruktion des Fahrzeugs noch nicht optimal geschützt, zum anderen kommt es bei Reparaturen am Antriebs-Aggregat oft zu langen Lieferzeiten für Ersatzteile. Das führt zu verlängerten Reparaturdauern, also zu längerem Nutzungsausfall, was sich ebenfalls in den Kosten niederschlägt.

Umgang mit der innovativen Technologie

Grundsätzlich muss im Bereich der Reparatur von E-Autos auf ein noch vorhandenes Defizit hingewiesen werden: begrenzte Erfahrung im Umgang mit der Technik. Während das Verbrenner-Kfz seit fast 125 Jahren existiert und zu einer hoch entwickelten und allseits bestens beherrschten Technologie geführt hat, liegt der Erfahrungszeitraum bei E-Autos bei gerade mal gut zehn Jahren. Das spiegelt sich auch in der Handhabung von Reparaturvorgängen wieder. Es besteht also ein großer Schulungsbedarf bei Kfz-Mechatronikern im Rahmen der Aus- und Weiterbildung. Aber mit Blick auf die zehn Jahre ist man ja vergleichsweise schon recht weit. Ein so einschneidender Technologie-Wechsel fordert nun mal seine Zeit. Damit kein Zweifel aufkommt: zum Übergang auf das E-Auto gibt es keine Alternative. Hoffen wir nur, dass der flächendeckende Ausbau der Lade-Infrastruktur nicht mehr all zu lange auf sich warten lässt und wir bald nur noch mit Strom aus erneuerbaren Energien auf den Straßen unterwegs sind.

Ein letzter Hinweis zur Versicherung von E-Autos, denn da gibt es auch Unterschiede zum Deckungskonzept für Verbrenner-Kfz: für (geleaste) Antriebs-Akkus und Hybrid-Aggregate gibt es besondere Deckungskonzepte, damit im Schadenfall die Kosten nicht ganz aus dem Ruder laufen. Fragen Sie Ihren Versicherungsfachmann!