Beispiele für Rechtsprobleme im Alltag
Privat-Rechtsschutz
Produktmängel nach Kauf von Elektrogeräten, Möbeln etc., Flugverspätungen oder Mängel bei Urlaubsreisen
Berufs-Rechtsschutz
Kündigung des Arbeitsverhältnisses, Fehlerhaftes Arbeitszeugnis
Nichtauszahlung von Weihnachts- oder Urlaubsgeld
Verkehrs-Rechtsschutz
Keine Zahlung nach Verkehrsunfall durch gegnerische Versicherung, Mängel beim Autokauf, Führerscheinentzug
Rechtsschutz für Mieter und Eigentümer
Plötzliche Eigenbedarfskündigung durch den Vermieter, Unberechtigte Mieterhöhung oder fehlende Nebenkostenabrechnung, Lärmende Nachbarn
Straf-Rechtsschutz
Betrugsvorwurf nach Verkauf vermeintlicher „Originalware“, Vorwurf der Körperverletzung und Beleidigung durch Verteidigung nach Angriff, Vorwurf der Steuerhinterziehung nach Nutzung eines Steuerspartipps im Internet
FAQ 10 Fragen und Antworten zum Thema Rechtsschutzversicherung
1. Was ist eine Rechtsschutzversicherung?
Eine Rechtsschutzversicherung übernimmt – abhängig vom Vertragsumfang – die Kosten, die im Zusammenhang mit rechtlichen Auseinandersetzungen entstehen. Dazu gehören z. B. Anwalts-, Gerichts- und Gutachterkosten sowie Zeugenauslagen oder die Kosten der Gegenseite, wenn man verlieren sollte.
2. Welche Bereiche deckt sie ab?
Typische Bausteine sind:
- Privatrechtsschutz (Alltag, z. B. Kaufstreitigkeiten)
- Berufsrechtsschutz (bei arbeitsrechtlichen Konflikten)
- Verkehrsrechtsschutz (z. B. nach einem Unfall)
- Wohnungs- und Grundstücksrechtsschutz (Streit mit Vermieter oder Nachbarn)
3. Wann lohnt sich eine Rechtsschutzversicherung?
Wenn du oft Situationen hast, in denen rechtliche Streitigkeiten auftreten können – etwa als Autofahrer, Mieter oder Arbeitnehmer –, schützt sie dich vor hohen Kosten. Sie lohnt sich besonders, wenn du dir im Streitfall keinen Anwalt oder langes Verfahren selbst leisten könntest.
4. Welche Kosten übernimmt die Versicherung genau?
Übernommen werden üblicherweise Anwalts- und Gerichtskosten, Sachverständigengebühren, Kosten für Zeugen und eventuell auch die Kosten der Gegenseite, falls du unterliegst. Voraussetzung: Der Fall ist laut Vertrag versichert.
5. Gibt es eine Selbstbeteiligung?
Ja, viele Tarife enthalten eine Selbstbeteiligung – meist zwischen 150 € und 300 €. Höhere Selbstbeteiligung senkt oft den Beitrag.
6. Gibt es Wartezeiten?
Meist gilt eine Wartezeit von drei Monaten nach Vertragsabschluss, bevor du Leistungen beanspruchen kannst. Diese Wartezeit entfällt bei Folgeversicherungen oder bestimmten sofort gültigen Bausteinen (z. B. Verkehrsrecht).
7. Kann ich bestehende Streitigkeiten nachträglich versichern?
Nein. Rechtsschutz gilt nur für Fälle, deren Ursache nach Abschluss des Vertrags entstanden ist. Bereits laufende Konflikte sind ausgeschlossen.
8. Wie finde ich den richtigen Anbieter?
Achte auf:
- Deckungsumfang (welche Lebensbereiche abgesichert sind)
- Höhe der Selbstbeteiligung
- Ausschlüsse im Kleingedruckten
- Bewertungen und Erfahrungen anderer Kunden
- nachvollziehbare Kostenstruktur und gute Erreichbarkeit im Schadenfall
9. Was sind typische Ausschlüsse?
Nicht versichert sind z. B. vorsätzlich begangene Straftaten, Streitigkeiten wegen Bauvorhaben, Familien- oder Erbrecht (oft nur eingeschränkt oder über Zusatzmodule), sowie selbständige Tätigkeiten (wenn kein Firmenrechtsschutz vorhanden).
10. Wie läuft die Schadenmeldung im Ernstfall ab?
Du kontaktierst den Versicherer oder dessen Hotline, schilderst den Fall und lässt prüfen, ob Deckung besteht. Nach Zustimmung kannst du einen Anwalt einschalten – oft vermittelt der Versicherer auch direkt einen Anwalt aus seinem Partnernetzwerk.