Deutsche Wirtschaft vor dem Kollaps? Eine Zustandsbeschreibung.
Deutsche Wirtschaft vor dem Kollaps? Eine Zustandsbeschreibung gibt Antwort. Erfolge haben viele Väter, Niederlagen oftmals auch! Um es sofort zu Beginn zu sagen, Die Ampelkoalition ist sicherlich an vielem Schuld, aber auch nicht an allem! Was meist vergessen wird ist der Umstand, dass gut 50 Tage nach Antritt der Ampelkoalition der Angriff Russlands auf die Ukraine begann. Das brachte extreme Folgen mit sich. Aber der gegenwärtige Zustand der deutschen Wirtschaft ist das Ergebnis einer längeren Entwicklung.
Das allmähliche Versagen
Gegenwärtig wird die Schieflage in der Energiepolitik der Ampelregierung angelastet. Tatsächlich wurde der Ausstieg aus der Kernenergie im Jahr 2011 nach dem Reaktorunglück in Fukushima von der damaligen Großen Koalition beschlossen und sollte der zunehmenden Attraktivität von Bündnis 90/ Die Grünen etwas entgegensetzen. Die Entscheidung war also eher eine Frage der Machterhaltung statt der Sorge um die Gefährlichkeit der Atom-Technologie. Leider wurde aber seit damals der Ausbau der erneuerbaren Energie viel zu wenig Beachtung geschenkt. Zur Dynamisierung dieses Prozesses wurde die EEG-Umlage erfunden, was unsere heutige Energie so teuer macht.
Leider war das Versäumnis des Energieausbaus nicht die einzige Unterlassung. Die Folgen des Kohleausstiegs wurden nicht bedacht, die billige Energie kam aus Russland, die Infrastruktur wurde nicht gepflegt und unterhalten, Bahn und Schienennetz wurden allmählich marode, der Autobahnausbau stockte. Kaum jemand nahm daran Anstoß, denn die Wirtschaft brummte dennoch. Der Grund dafür war aber nicht die eigene Wirtschaftspolitik, sondern die enorme Nachfrage nach hoch entwickelten Produkten seitens China. Der Rekordweltmeister im Export – Deutschland – ist in seiner wirtschaftlichen Kraft zu 90% auf diesen Export angewiesen. Eine fatale Wahrheit.
Was dann geschah
Anders als angenommen hat China schon vor fünf Jahren das Ziel der „autarken Wirtschaft“ ausgerufen. Man wollte in Zukunft immer weniger importieren, stattdessen aber immer mehr exportieren. Das hatte Erfolg. Leider setzte sich auf diese neue Strategie aber auch noch eine chinesische Wirtschaftskriese. Die Nachfrage nach Importen brach dramatisch ein. Für die deutsche Wirtschaft war das eine fatale Entwicklung, was wir heute vor allem in der Automobilindustrie und im Maschinenbau sehen. Seit 2017 gab es auch bei uns erste Anzeichen für eine strukturelle Wirtschaftskrise, die einfach nicht zur Kenntnis genommen wurde. Noch lief der Motor der deutschen Wirtschaft, wenn auch ein wenig langsamer. Also kein Grund zur Beunruhigung.
Reaktionen
Zunächst einmal gar keine, die Bundesrepublik beschäftigte sich mit Fragen der Migration und des Asyls, weil man darin die Möglichkeit einer Antwort auf den demografisch zu erwartenden Arbeitskräftemangel sah. Wieder ein fataler Fehler! Die zu uns kommenden Menschen verfügen oftmals über keine hinreichende Qualifikation, die viel zu hohe Alimentation bietet wenig Motivation zur Arbeit und bei den Arbeitswilligen steht ein groteske Bürokratieapparat im Weg. Alle Bemühungen haben bis heute daran kaum etwas geändert. So sind wir das Land mit der geringsten Beschäftigung ukrainischer Flüchtlinge, die wir dringend im Arbeitsmarkt brauchen könnten.
Rahmenbedingungen
Im internationalen Vergleich ist nach dem Wegfall des billigen russischen Öl und Gases unsere Energie ein extremer Wettbewerbsnachteil. Kein Tag vergeht, an dem nicht ein ehemals gesundes deutsches Traditionsunternehmen in die Insolvenz geht oder vorauseilend den Produktionsstandort Deutschland verlässt. Dennoch herrscht in vielen Bereichen Facharbeitermangel. Eigentlich sollte das bei 6% Arbeitslosigkeit ein zu behebendes Problem sein. Das gelingt aber nicht aus zwei Gründen: die Qualifikation ist ungenügend und das Bürgergeld zu verlockend, um einen Job im unteren Einkommenssegment anzunehmen. Nur allmählich machen sich die Verantwortlichen Gedanken, daran etwas zu ändern. Symptomatisch ist das bei der SPD zu beobachten: aus der Partei der Arbeitnehmer ist heute die Partei der Empfänger von Transferleistungen geworden.
Ein Großteil der Bürgergeldempfänger sind Migranten, ein weiterer Großteil ist voll berufstätig, muss aber mit Bürgergeld aufstocken, um finanziell klar zu kommen. Das sind Widersprüche zwischen Sozialstaat und Wirtschaft, ohne deren Lösung sich still und leise eine allmähliche Katastrophe anbahnen könnte.
Immer weniger Tätige müssen immer mehr Nicht-Tätige finanzieren. Diese Aussicht schafft bei gut Qualifizierten im Ausland nicht gerade den Wunsch, in Deutschland zu arbeiten. Und es gibt noch einen Grund, der ausländische Arbeitnehmer von einer Tätigkeit in Deutschland abhält. Ein Unternehmen in Dresden, dass sich mit der Weiterentwicklung von Roboter-Technisch beschäftigt und bislang weltweit erfolgreich arbeitet, beschreibt es so: Unsere Mitarbeiter sind international gefragte Spezialisten, unser Arbeitsangebot ist interessant und wir zahlen gut. Wir bemühen uns um Mitarbeiter aus dem Ausland, weil Deutschland nicht genügend Fachpersonal bietet. Viele Bewerbungsgespräche verlaufen gut und am Ende gibt es zunächst eine Zusage. Die wird aber in den meisten Fällen wieder zurückgenommen, wenn der Bewerber sich mit der politischen Tendenz in den neuen Bundesländern beschäftigt. Wir stellen gegenwärtig Überlegungen an, wie lange wir noch an diesem Standort bleiben können.
Die rassistisch gefärbte Forderung „Deutschland den Deutschen“ – für sich genommen schon schlimm genug – klingt für ein Land mit einer Wirtschaft, die zu 90% vom internationalen Export abhängt, wie ein Programm zum ultimativen Untergang. Vielleicht würde ein besseres Bildungssystem dem „erfolgreichen“ Denken nachhelfen. Das würde aber lange dauern, falls wir dafür überhaupt noch die Zeit haben.
Die deutsche Wirtschaft hat viele Probleme, aber nicht nur sie!
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